Credit: NASA, ESA, A. Simon (Goddard Space Flight Center), M. H. Wong (University of California, Berkeley), and the OPAL Team |
Zwei helle "Sterne" markieren in den Sommermonaten die südliche Himmelsrichtung. Es sind die beiden Planeten Jupiter und Saturn, die tief am Horizont stehen.
Aus der Perspektive unseres Raumschiffs Erde sind die beiden Gasriesen derzeit der Sonne entgegengesetzt. Mit ihrem Untergang gehen die beiden Planeten auf und wenn die Sonne ihre Reise unter dem nördlichen Horizont zurück zum Sonnenaufgangspunkt im Osten antritt, erklimmen die beiden den Nachthimmel. Astronomen sprechen von einer Opposition.
Diese Abbildung aus dem Kosmos Himmelsjahr 2020 zeigt den nächtlichen Himmelsanblick:
Quelle: Kosmos Himmelsjahr 2020, Kosmos-Verlag Stuttgart |
Jupiter ist der rechte und auch hellere der beiden "Sterne".
Während der Oppositionsstellung sind die äußeren Planeten nicht nur die ganze Nacht am Himmel zu sehen, sondern auch der Erde am nächsten. Bei Saturn trat die Oppositionsstellung am 20. Juli ein. Ihn trennen dann von der Erde etwa 1,4 Milliarden Kilometer.
Wenn die Planeten in den Sommermonaten in Opposition stehen, kann man sie bei angenehmen Temperaturen beobachten. Leider stehen sie dann aber auch sehr tief am Horizont. Die Sicht auf die Planeten wird vom Dunst am Horizont und der wabernden Luft stark behindert.
Da die Planeten mit der Sonne fast die gleiche Bahn - Ekliptik genannt - teilen, ist diese Horizontnähe leicht zu verstehen: So wie die Sonne im Winter tief am Himmel steht und im Sommer hoch, verhält es sich mit den Planeten in Opposition genau umgekehrt: tief im Sommer und hoch im Winter.
Das Weltraumteleskop Hubble hat im Grunde die gleiche Beobachtungsposition auf Saturn wie wir, denn es befindet sich lediglich etwas über 500 Kilometer über unseren Köpfen. Allerdings muss das Weltraumteleskop nicht durch die lästige Atmosphäre schauen und so gelingen mit dem Teleskop wunderbare Aufnahmen wie die oben. Sie zeigt den Saturn am 04. Juli 2020.
Auf dem Bild sind sogar zwei eisige Monde des Saturn zu erkennen: Recht von Saturn befindet sich Mimas und unterhalb Enceladus.
Wie bei unserer Erde ist auch die Rotationsachse des Saturn geneigt. Bei unserer Erde beträgt die Neigung 23,5° und ist der Grund für die Jahreszeiten. Saturn weißt eine Neigung der Rotationsachse von fast 27° auf. Das führt nicht nur dazu, dass wir einen Pol des Planeten sehen können, sondern auch, dass der Ring geneigt ist. Diese sogenannte Ringöffnung beträgt derzeit 21,7°. Sie ist also recht hoch und sorgt für einen schönen Blick auf eine der faszinierendsten Strukturen unseres Sonnensystems.
Das wird aber nicht so bleiben: Im Laufe eines Saturnjahres - das 29,5 Erdjahre dauert - sehen wir den Ring mit wechselndem Öffnungswinkel.
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