Image Credit & Copyright: Jeff Dai (TWAN) |
Ostern ist am ersten Wochenende nach dem ersten Vollmond im Frühling. Dieses Jahr viel der Frühlingsbeginn auf den 20. März, der erste Vollmond war am 08. April, folglich ist kommendes Wochenende Ostern. Diese schöne Aufnahme zeigt den aufgehenden Frühlingsvollmond, fotografiert in Chongqing, China von Jeff Dai.
Dieser Vollmond war nicht nur der erste im Frühjahr, sondern viel auch in die Nähe des Perigäums. Das Perigäum ist der Punkt auf der elliptischen Bahn des Mondes um die Erde, an dem er der Erde am nächsten steht. Wenn sich der Mond zum Zeitpunkt seiner Erdnähe auch noch in der Vollmondphase befindet, bekommt er als "Supermond" die volle mediale Aufmerksamkeit.
In Kilometern ausgedrückt ist der Unterschied zwischen Perigäum und der Mondferne (Apogäum) durchaus beeindruckend. Am Dienstag den 07. April waren es 357.000 Kilometern bis zum Mond. Am 20. April erreicht der Mond sein Apogäum bei einer Entfernung von 406.000 Kilometern. Ein großer Unterschied für einen Menschen!
Dieser Entferungsunterschied wirkt sich natürlich auch auf die Größe der Mondscheibe am Himmel aus. Am 7. April im Perigäum war die Mondscheibe 33,5 Bogenminuten groß, am 20. April werden es 29,4 Bogenminuten sein. Dieser Unterschied von 4,1 Bogenminuten entspricht der Größe einer Euromünze auf fast 20 Metern - ein Unterschied, der mit bloßem Auge schwer zu sehen ist.
Trotzdem wird der Supermond gerne als besonders groß wahrgenommen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass viele Beobachter den Mondaufgang erwarten, angestachelt durch die Berichte in den Medien. Beim Aufgang scheint der Mond aber tatsächlich besonders groß zu sein. Das ist aber ein wahrnehmungspsychologisches Phänomen, das auch als Mondillusion bekannt ist. Steht der Mond sechs Stunden später hoch am Himmel wirkt er deutlich kleiner. Am ausgestreckten Arm kann man mit dem Daumen allerdings zu jederzeit den Vollmond abdecken, egal ob er gerade aufgeht oder hoch am Himmel steht.
An dem Bild oben ist auch ein schöner farbiger Kranz zu sehen. Dieses Hof genannte Phänomen entsteht durch die Streuung des Mondlichts an den Wassertröpfchen der Wolken, durch die der Mond fotografiert wurde. Der Hof sollte nicht mit dem Mond-Halo verwechselt werden. Letzterer ist mit 22° (also 44 Monddurchmesser) viel größer und ensteht, wenn sich Eiskristalle in hohen Luftschichten bilden.
Quelle: Alle Zahlenangaben aus Kosmos Himmelsjahr 2020
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