Aufnahme: Julian Zoller |
Dreieckig sieht diese Galaxie nun wirklich nicht aus! Ihr Name rührt von ihrer Lage im Sternbild Dreieck (lateinisch Triangulum) her. Sie wird gerne auch schlicht als M33 bezeichnet. Das M steht für Charles Messier, der die Galaxie am 25.8.1764 entdeckte und in seinen Katalog nebelartiger Objekte aufnahm.
Es handelt sich bei M33 um eine Spiralgalaxie, das heißt um eine flache Scheibe aus Sternen, Gas und Staub, die spiralförmige Arme ausbilden. Damit ähnelt sie im Prinzip unserer eigenen Galaxie. Es gibt aber auch Unterschiede: Mit einem Scheibendurchmesser von 60.000 Lichtjahren ist sie nur halb so groß, wie unsere Milchstraße und beherbergt dementsprechend auch nur ein Zehntel so viele Sterne.
Ein weiterer Unterschied zu unserer Milchstraße liegt im Kernbereich der Galaxie. Während im Zentrum unserer Milchstraße ein supermassereiches Schwarzes Loch mit drei bis vier Millionen Sonnenmassen sitzt, ist der Kern von M33 eher unscheinbar. Die Massenobergrenze für ein Schwarzes Loch in M33 liegt bei „nur“ 3.000 Sonnenmassen. Wie zum Ausgleich befindet sich in einem der Spiralarme von M33 dafür das größte bekannte stellare Schwarze Loch mit 15,65 Sonnenmassen. Ein stellares Schwarzes Loch ist im Unterschied zu den Kernen einer Galaxie aus einem Stern entstanden.
Die Aufnahme von Julian Zoller zeigt dunkle Staubbänder, heiße blaue Sterne und rot leuchtendes Wasserstoffgas. Letztere bilden blasenartige Strukturen, HII-Regionen genannt. In der Aufnahme ist links unten eine besonders große HII-Region zu sehen. Sie hat eine eigene NGC-Katalognummer, nämlich NGC 604. Innerhalb von NGC 604 befindet sich ein junger Sternhaufen aus über 200 Sterne, von denen jeder unsere Sonne deutlich an Masse übertrifft.
Massereiche Sterne leuchten besonders hell unter Abgabe energiereicher UV-Strahlung. Damit höhlen die Sterne die Region NGC 604 aus und bringen das Gas zum Leuchten. NGC 604 ähnelt damit dem bekannten Orionnebel unserer Milchstraße, doch ist NGC 604 viel gewaltiger: Es ist mit einem Durchmesser von 1.500 Lichtjahren das größte bekannte Sternentstehungsgebiet. Es ist so groß, wie der Orionnebel von uns entfernt ist.
Dieses Video der NASA zeigt die Lage der Dreiecksgalaxie mit Zoom auf NGC 604 mittels dem Weltraumteleskop Hubble:
Apropos Entfernung: Die Dreiecksgalaxie gehört mit der etwas nördlicher befindlichen Andromedagalaxie zur sogenannten Lokalen Gruppe. Das heißt, dass diese beiden Galaxien mit unserer Milchstraße eine gravitativ gebundene Gruppe von Galaxien bilden. Dabei ist M33 mit 2,7 Millionen Lichtjahren etwas weiter von uns entfernt als die Andromedagalaxie.
Am Himmel stehen die beiden Galaxien relativ nahe beieinander:
Screenshot aus Kosmos Himmelsjahr Professional |
Folgt man dem Pegasus-Quadrat in Richtung Osten, trifft man auf das Sternbild Andromeda. Es besteht im Wesentlichen aus einer Kette dreier heller Sterne: Alpheratz (auch Sirrah genannt), Mirach und Alamak. Nördlich dieser Sternenkette liegt die Andromedagalaxie, südlich davon M33 im Sternbild Dreieck, das übrigens im Unterschied zur Galaxie wirklich wie ein Dreieck aussieht.
Visuell ist die Dreiecksgalaxie leider ein schwieriges Objekt. Ihre Flächenhelligkeit ist so gering, dass sie im lichtverschmutzen Himmel im aufgehellten Hintergrund ertrinkt. Unter einem dunklen Gebirgshimmel ist sie dafür umso beeindruckender!
Technische Angaben zur Aufnahme von Julian Zoller:
700/5600mm Cassegrain Teleskop
Eigenbaumontierung
Kamera: SBIG STX-16803
Guiding mit PHD2 und einer DMK21.AU.618.AS
Aufnahmedaten:
H-Alpha 30min
L 210min
R 40min
B 40min
G Synthetisch
Bearbeitet mit Pixinsight und Photoshop.
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