Besuch vom Asteroid (3122) Florence
Am Freitag kam uns der Asteroid (3122) Florence besonders nahe, wie auch Spiegel Online berichtete. Die Grafik bei dieser Meldung zeigt auch gleich, dass die Begegnung zwischen Florence und unserer Erde im respektvollen Abstand stattfindet.
Ein Blick auf die Tabelle Near Earth Asteroids der Webseite spaceweather.com vom 01. September 2017 liefert konkrete Zahlen:
Der Asteroid (3122) Florence rauscht in 18,5-facher Mondentfernung an uns vorbei. Andere Asteroiden, wie zum Beispiel 2012 TC4 kommen mit 0,1-facher Mondentfernung viel näher.
Allerdings ist Florence ein kilometergroßer Gesteinsbrocken, dessen Einschlag auf der Erde globale Auswirkungen hätte. Er gehört zu den größten erdnahen Asteroiden.
Benannt ist der Asteroid Nummer 3122 nach der Krankenpflegerin und Gesundheitsreformerin Florence Nightingale (1820-1910). Entdeckt wurde er am 2. März 1981 vom Astronomen Schelte John Bus am Siding Spring Observatorium.
Der Asteroid gehört zur Amor-Gruppe: Amor-Asteroiden können sich der Erdbahn annähern, schneiden diese aber nicht. Namensgebender Prototyp dieser Asteroidenklasse ist (1221) Amor. Die Grafik unten zeigt die Umlaufbahn des Asteroiden:
Wobei seine Umlaufbahn eine deutliche Neigung gegenüber der Ekliptik aufweist:
Die Umlaufdauer des Asteroiden beträgt 2,37 Jahren. Das Perihel (sonnennächster Punkt der Bahn) liegt bei 1,02 und das Aphel bei 2,52 Astronomische Einheiten.
Der Asteroid (3122) Florence wird noch bis Mitte des Monats beobachtbar sein. Nachdem er bei seiner größten Annäherung im Sternbild Wassermann zu finden war, zieht er nun über den Delfin in Richtung Schwan, steigt also in der Beobachtungshöhe an. Aufsuchkarten findet man bei Sky&Telescope. Erst im Jahre 2500 wird uns Florence wieder so nahe kommen. Eine gute Gelegenheit!
Das folgende Bild zeigt Florence in Bewegung: Eine Serie von Aufnahmen im zehn Sekunden Abstand, erstellt von Eduardo Pulver, Alejandro Taviera, und Marcos Santucho:
Sie verwedeten dafür das 14-Zoll-Teleskop des Cordoba Astronomical Observatory in Argentinien.
Aber natürlich lässt sich auch die NASA diese Gelegenheit nicht entgehen: mit der 70-Meter-Antenne ihres Radioteleskops im kalifornischen Goldstone erstellt sie Radarkarten, wie diese hier:
Wer genau hinschaut, erkennt zwei Monde um eine Umlaufbahn um den Asteroiden! In der zeitaufgelösten GIF-Animtation der NASA ist diese Bewegung der Monde zu sehen. Die Monde sind vermutlich so zwischen 100 und 300 Meter groß.
Dass Asteroide einen Mond haben können, wusste man schon vorher. Berühmt ist zum Beispiel das Paar Ida und Dactyl, doch so ein Dreifachsystem ist sehr ungewöhnlich. Mehr Informationen zu dieser Entdeckung der NASA findet man bei Sky&Telescope.
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