Angebissener Erdbeermond

Nachdem die Amerikaner am 20. Mai eine ringförmige Sonnengfinsternis sehen konnten, haben sie jetzt schon wieder Glück und dürfen eine partielle Mondfinsternis beobachten. Das ist natürlich kein Zufall: Die Sonnenfinsternis fand bei Neumond statt, als Sonne, Mond und Erde eine Linie bildeten. Jetzt, einen halben synodischen Monat später, haben wir Vollmond und die Positionen sind vertauscht: Sonne, Erde, Mond.

Bekanntermaßen kommt es nicht bei jedem Vollmond oder Neumond zu einer Finsternis. Der Mond muss nicht nur die richtige Phase haben, sondern die Schnittlinie von Erdumlaufbahn und Mondbahn muss in Richtung Sonne weisen. Nur so ist garantiert, dass der Mondschatten die Erde trifft (Sonnenfinsternis) oder der Erdschatten den Mond (Mondfinsternis). Am 20. Mai hatte das alles gut gepasst. Jetzt, einen halben Umlauf später passt es allerdings nicht mehr so ganz und daher ist die Mondfinstenris nicht total, sondern eben nur partiell - ein schwacher Trost dafür, dass wir wieder nichts sehen. Wenn der Mond seine Vollmondphase erreicht ist es 13:12 Uhr MESZ, also hellichter Tag bei uns. Während Sonnenfinsternisse nur in dem schmalen Streifen zu sehen sind, der vom Mondschatten überstrichen wird, sind Mondfinsternis überall zu sehen, wo es zu diesem Zeitpunkt dunkel ist. Daher sehen wir eher mal eine Mondfinsternis, als eine Sonnenfinsternis. Witzigerweise ist das Verhältnis dieser beiden Finsternisarten aber umgekehrt: Auf 5000 Sonnenfinsternisse kommen etwa 3000 Mondfinsternisse.

In dem Video unten spricht die NASA von einem Erdbeermond. Laut Video geht diese Bezeichnung auf die Indianer zurück, die den Juni-Vollmond so bezeichnen, da er in die kurze Erntezeit der Erdbeeren fällt.

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