Rosettennebel, Belichtung 30 x 300 s mit der CCD am 107/700mm Refraktor |
Sterne bilden sich aus kollabierenden Molekülwolken. Damit die Gravitation die Wolke zusammenziehen kann, muss sie massereich sein, denn nur so kann der Druck durch die Bewegung der Teilchen überwunden werden. Mit dem Schrumpfen der Wolke nimmt die Gravitationskraft zu (da die Stärke der Kraft vom Abstand wie 1/r² abhängt). So können sich lokale Bereiche bilden, die für sich separat weiter kollabieren. Die Wolke fragmentiert dadurch und statt eines einzigen riesengroßen Sterns bilden sich hunderte kleinere - ein offener Sternhaufen entsteht.
Das Gas des Rosettennebel bildet den Überbleibsel bei der Entstehung des Sternhaufens NGC 2244. Die Sterngeburt liegt noch nicht lange zurück, gerade einmal 4 Millionen Jahre - zum Vergleich: Unsere Sonne ist schon 4,6 Milliarden Jahre alt *)
Der Rosettennebel mit dem Sternhaufen ist 5000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich in dem unscheinbaren Sternbild Einhorn (Monoceros), das jetzt im Winter hoch am Himmel steht. Man findet es zwischen den viel auffälligeren Sternbildern Orion und Großer Hund (Canis Major). Anbei eine Sternkarte, erstellt mit Stellarium. Der Rosettennebel ist nur fotografisch aus dem lichtverschmutzen Himmel unserer Gegend abbildbar, den Sternhaufen hingegen erkennt man gut im Fernglas.
Die Lage des Rosettennebel im Sternbild Einhorn markiert durch das blaue Quadrat |
Quelle und Literaturtipp: Sterne beobachten in der Stadt
*) Astronomen bestimmen das Alter eines Sternhaufens, indem sie den Spektraltyp der Sterne bestimmen, die gerade noch auf der Hauptreihe liegen, also noch fröhlich Wasserstoff in ihrem Kern fusionieren. Der noch junge Sternhaufen NGC 2244 besteht aus jungen heißen O-Sternen.
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