Kepler - zum Erfolg verdammt!

Vom Weltraumteleskop Kepler war hier ja schon mal die Rede: Kepler und die Exoplaneten. Das Teleskop blickt mit stoischer Ruhe in eine Region zwischen den Sternen Deneb und Vega, auf der Suche nach Planeten, die ihren Stern periodisch verdunkeln, indem sie sich zwischen uns und dem Stern schieben. Jetzt hat es geklappt, musste ja, denn erstens handelt es sich um einen bereits bekannten Exoplaneten und zweitens setzen die Planetenjäger große Hoffnungen in Kepler. Die Meldung heute ist: "...only a taste of things to come. The planet hunt is on!", so der NASA-Mann Jon Morse.

Hier nun die Lichtkurve, also der zeitliche Verlauf der Helligkeit des Sterns HAT-P-7 mit der durch den Planeten verursachten Delle:

Credit: NASA


Das Weltraumteleskop startete erst am 6. März diesen Jahres und es ist naheliegend, das neue Instrument erstmal mit den bereits bekannten Exoplaneten zu konfrontieren. Die Abbildung oben zeigt die bereits bekannte Lichtkurve des Sterns HAT-P-7 und darunter den Fortschritt dank Kepler. HAT-P-7 befindet sich in tausend Lichtjahren Entfernung. Die Umlaufbahn des Planeten beträgt nur ein Bruchteil des Erdbahnradius und weil er außerdem so massereich ist, gehört der Planet zur Kategorie der "heißen Jupiter" - große Gasriesen, die ihrer Sonne sehr nahe kommen. Die Umlaufdauer, also das Jahr auf diesem Planeten, beträgt lediglich 2,2 Erdtage.

Den Fortschritt dank Kepler erkennt man bei genauerer Vergrößerung:

Credit: NASA, Großansicht

Im unteren Bildausschnitt bemerkt man eine Art Schwingung, die sich sanft über die ganze Lichtkurve legt. Dabei handelt es sich um die Änderung der Phase, die der Planet aus unserer Perspektive einnimmt. Wie beim Erdmond oder der Venus verändert sich die beleuchtete Fläche. Außerdem sieht man eine zweite kleinere Delle. Hierbei handelt es sich um eine Okkultation, das heißt, der Planet verschwindet hinter seinem Stern und scheidet somit als Lichtspiegel aus. dies geschieht folgerichtig während seiner Vollphase, wenn die sanfte Sinusschwingung ihr Maximum hat.

Aus der Form und Tiefe der Lichtkurve während des Tranists, also der großen Delle, können die Astronomen Aussagen über die Atmosphäre des Planeten treffen. Kuschlige 2600 Kelvin soll es auf HAT-P-7b warm sein.

Die Lichtkurve solch eines heißen Jupiters ist nur um das 1,5-fache im Vergleich zu einem irdischen Planeten ausgeprägt. Eigentlich sollte es so wirklich kein Problem sein, mit Kepler eine zweite Erde zu finden - wenn es sie denn gibt.

Nachtrag: Wer die nächsten 40 Minuten nichts zu tun hat, kann sich auch die Pressekonferenz anschauen. Ein bisschen langatmig, aber dafür werden auch grundlegende Aspekte der Mission erklärt:



Quelle und Linktipp: http://kepler.nasa.gov/

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