Christers zweiter Flug

Am Dienstagmorgen um 7:36 Uhr unserer Zeit wird es wohl wieder soweit sein, der schwedische ESA-Astronaut Christer Fuglesang darf dann zum zweiten mal in Richtung Internationale Raumstation ISS aufbrechen. Dies sei ihm gegönnt, verfügen doch die Schweden dank ihrem Knäckebrot über eine weltweit unschlagbare Tradition und Erfahrung in Sachen Weltraumnahrung.

Diesmal startet Fuglesang mit dem Flug STS-128 des Space Shuttle Discovery. Obwohl es während des letzten Fluges mit der Endeavour wieder Probleme mit Schaumstoffteilen gab, die beim Start vom großen Außentank auf das Fluggerät herabstürzten, gab die NASA nun grünes Licht zum nächsten Flug. Am Bord der Discovery befindet sich das italienische Logistikmodul Leonardo. Dieses kann per Roboterarm an den Verbindungsknoten Harmony angedockt werden. Aus dem Logistikmodul können die Astronauten dann bequem neues Material für die ISS entnehmen. Darunter neue Schlafkabinen, die im japanischen Forschungslabor Kibo angebracht werden sollen - schlafen im Labor ist auf der ISS also ausdrücklich erlaubt. Außerdem bringen die Discovery-Astronauten via Leonardo je drei Schränke mit Lebenserhaltungssystemen und wissenschaftlichem Gerät zur ISS, darunter ein Schrank, mit dem Proben auf -80 Grad Celsius gekühlt gelagert werden können, sowie das erste rein werkstoffwissenschaftliche Labor der ESA.

Christer Fuglesang darf auch zwei mal raus "an die frische Luft". In seinen Außenbordeinsätzen soll er neben Wartungsarbeiten unter anderem die europäische Experimentierplattform EuTEF vom Weltraumlabor Columbus abmontieren. Die dort gelagerten und den weltraumbedingungen ausgesetzen Proben werden dann via Discovery zurück zur Erde gebracht. Umgekehrt soll Christer ein ähnliches Experiment der NASA wieder anschrauben (MISSE-6).

Läuft alles glatt, kehrt die Discovery mit Christer Fuglesang nach dreizehn Tagen am 6. September zurück zur Erde. Viel Erfolg Christer Fuglesang! Flieg Leicht&Cross, wie das Knusperbrot von Wasa!

Quelle: ESA/NASA

P.S.: Wichtiger als Knäckebrot ist für die amerikanische Trivialkultur die Tatsache, dass mit STS-128 COLBERT zur ISS gebracht wird. Hierbei handelt es sich um ein Fitnessgerät, benannt nach Stephen Colbert, ein echt witziger Komiker. Eigentlich wollte er, dass ein ganzes Modul der ISS nach ihm benannt wird und hat entsprechend Stimmen gesammelt. Dass es nun nur eine Tretmühle sein wird, erfährt er in diesem netten Video von der Astronautin Sunita Williams persönlich: Colbert in Space. Man beachte, wie die NASA es geschafft hat, aus Colbert ein griffiges technisches Akronym zu machen!

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