Wo ist Apollo und wie geht es Apollos Kindern?

Gestern vor 40 Jahren startete Apollo 11 zur wohl berühmtesten Reise des technischen Zeitalters. In den Medien wird erfreulicherweise so viel darüber berichtet, dass es sich eigentlich nicht lohnt, darüber zu bloggen. Aber es laufen mir dann doch immerwieder Sachen über den Weg, die will ich einfach weitergeben.

Man könnte sich zum Beispiel fragen, wo sich Apollo jetzt, einem Tag nach dem Start befindet. Eine solche Live-Schaltung gibt es auf der Seite We choose the Moon. Hier wird seit gestern der Flug in Echtzeit animiert wiederholt. Dazu gibt es jede Menge Infos, Bilder- und Videogallerien und - jetzt kommt's - man kann Live, 40 Jahre zeitversetzt, den Funkverkehr mithören und mitlesen. Die Seite stammt wohl von einer dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy gewidmeten Organisation, so dass man auch viel über JFK erfährt, dem wir in politischer Hinsicht die Mondlandung verdanken.

Das Apollo-Programm war ein großer Erfolg und eine Riesenenttäuschung zugleich, denn erst hat man die Kids mit der Droge Raumfahrt angefixt, um nach Apollo nur noch im Erdorbit rumzukreisen. Aus Astronauten wurden Geonauten und aus raumfahrtbegeisterten Kids wurden Vollwaisen. Eine vielleicht etwas verrückte Gruppe von Raumfahrtvollwaisen wollte sich mit der zögerlichen NASA-Politik nicht abfinden und eine eigene Weltraumstation unterhalten. Dafür bot sich die russische Raumstation MIR an. Für diese Art von privater Konkurrenz war die Zeit aber wohl noch nicht reif. Heute, im Zeitalter des Spacetourismus stellt sich schon die Frage, warum eine ausgemusterte Station wie die MIR nicht einfach verkauft werden kann. Wir werden ja sehen, was mit der ISS passieren wird. Jedenfalls gibt es über diese verrückte Idee von der privaten Raumstation nun eine nette Dokumentation. Hier ist der Trailer dazu:



Eine Seite mit mehr Informationen dazu: Orphans of Apollo

Einen Linktipp habe ich noch. Bildergalerien zu Apollo gibt es jetzt natürlich jede Menge. Besonders hübsch mit hochaufgelösten, teils originellen Bildern und gut gemachten Bildbeschreibungen finde ich die Galerie hier auf spektrumdirekt: Die ersten Schritte. Wer nicht genug von Apollo bekommt oder sich noch nirgends durch die Bilder-Geschichte von Apollo 11 geklickt hat, sollte mal da vorbeischauen.

1 Kommentar:

  1. WeChooseTheMoon:

    Interessant, dass abstürzende Computer auch ein Spin-Off des Apollo - Projekts zu sein scheinen. Und die Ausfälle häufen sich in dem Masse, in dem es ernst wird. Auch erstaunlich wie lakonisch Buzz Aldrin dann die Fehlecodes nach Houston berichtet und wie emotionlos das mit einem 'Copy Eagle' von da quittiert wurde (Aldrin wollte keinen Missionsabbruch und Houston keine Panik in die Situation hineintragen). Dann muss schliesslich dem grossen Schweiger Armstrong die Hutschnur geplatzt sein, als er den Landeplatz gesehen hat auf den sie vollautomatisch zusteuerten und er die Handsteuerung übernahm ...

    Danach nehmen Adrin und Armstrong mehrere Anläufe um die Umgebung des Landers zu beschreiben. Was von Housten regelrecht abgewürgt wird mit irgendeinem: 'ja,sehr schön, aber wir haben jetzt hier ein Meeting und danach müssen wir noch einen Countdown simulieren und wir reden später, Tranquility!"

    Und inzwischen glaube ich auch nicht mehr, dass Armstrong von der NASA mit seinem Spruch gebrieft worden ist; der Ausstieg war in deren Augen eine eher zweitrangige Angelegenheit. Der eigentliche Punkt war in der Sicht der Techniker die Landung (und das war der Moment in dem man sich im Kontrollzentrum die Zigarren angezündet hat). Selbst wenn sie nach 4 min wieder gestartet wären hätte es geheissen: "Mission accomplished, man on the moon" und so weiter. Keinesfalls wäre einer von der Apollo 12 der erste Mann auf dem Mond gewesen.

    Nein, für Houston war die Sache damit erledigt. Dass Armstrong beim Aussteigen von der Leiter fällt war nicht ernsthaft ein Problem und damit auch keine Leistung. Erst Armstrongs Spruch hat das alles umgedreht ...

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