Das Zentrum der Galaxis. im Digitized Sky Survey. Arches selber verbirgt sich hinter der Dunkelwolke im Zentrum des Bildes. Image Credit:ESO, Digitized Sky Survey 2 & S. Guisard
In unmittelbarer Umgebung von Sagittarius A* befindet sich auch der Arches-Haufen, benannt nach bogenartigen Strukturen (engl. arches) die man im Radiobereich um diesen Sternhaufen sieht. Im sichtbaren Licht tritt er eigentlich gar nicht in Erscheinung, dort verbirgt er sich nämlich hinter einer dichten Dunkelwolke. Trotzdem kann man den unzähligen jungen Sternen auf die Spur kommen, die sich dort verstecken, wenn man im Infrarot- oder Röntgenlicht Ausschau hält.
Im Radiobereich (rot) zeigen sich die bogenartigen Filamente, die den Haufen umgeben und die ihm seinen Namen gegeben haben. Das Röntgenbild (blau) zeigt den nur zum Teil aufgelösten Haufen junger Sterne, eingebettet in eine Wolke heißem Gas, das durch die starken winde der Sterne auf mehrere Millionen Grad aufgeheizt wird.
Der Arches-Haufen befindet sich in ca. 25000 Lichtjahren Entfernung und enthält etwa 1000 Sterne, die sich auf engstem Raum zusammendrängen und die weniger als 2.5 Millionen Jahre alt sind. Auf den ersten Blick enthält der Haufen auffällig viele massereiche Sterne.
Vor zehn Jahren hat man mit Hubbles Infrarotkamera NICMOS den Arches-Sternen das erste Mal richtig nachgespürt. Jetzt hat das Very Large Telescope nachgelegt: Die adaptive Optik NACO macht es möglich, den großen, dichtgedrängten Sternhaufen bis ins kleinste Detail aufzulösen und die einzelnen Sterne näher zu untersuchen. Dabei hat man herausgefunden, daß auch der Arches-Haufen nur mit Wasser kocht, die meisten Sterne dort sind völlig normal und der Sternhaufen folgt den gleiches Gesetzmäßigkeiten wie andere Sternhaufen in unserer Milchstraße, was die Verteilung massearmer und massereicher Sterne angeht, trotz seiner unmittelbaren Nähe zum galaktischen Zentrum und seiner großen Sterndichte.
Falschfarben-Infrarotbild des Arches-Clusters in den Bändern J, H und K aufgenommen mit dem VLT. Image Credit: ESO/P. Espinoza
Der massereichste Stern den man gefunden hat, hat für sich alleine etwa 120 Sonnenmassen. Ein ganz schöner Brocken also, der nicht mehr lange leben kann, bevor er als Supernova explodieren wird.
WOW! Die Bögen im Radiobereich sind ja echt erstaunlich strukturiert! Was da wohl erst los ist, wenn der 120 Sonnenmassen-Brummer abgeht!
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