Ich gebe zu, ich war immer noch nicht im Kino Star Trek schauen. Allmählich frage ich mich aber auch wozu, denn in den Blogs wird so herrlich über den Film geschrieben und kommentiert, dass ich nicht nur die Handlung inzwischen ganz gut kenne, sondern mich auch bestens und niveauvoll unterhalten fühle. Ich habe das Gefühl, der Film kann nicht so gut sein, wie die Blogger, die über ihn schreiben.
Den Anfang machte Ludmila in Hinterm Mond gleich links: Star Trek - Spock als humanistisches Leitbild. Dank diesem Post habe ich zum ersten mal von dem Film gehört und er ist mit seiner anschließenden Diskussion immer noch ideal zur Einstimmung für alle, die wie ich noch nicht drin waren.
Drin war dann Florian von Astrodicticum Simplex. Er fand ihn viel besser als erwartet!
Außerdem macht er neugierig: "Und wer hätte gedacht, dass die ... was mit ... hat!"
Vorischt! In den Kommentaren wird das verraten. Auch ein Grund, warum ich nicht mehr in den Film muss.
Jetzt hat auch Eugen Reichl das Star-Trek-Experiment gewagt: Rote Materie
Sein Kommentar bringt ein Problem zum Ausdruck, das sich wie ein Schutzschild um das Kino legt, um Sciencefiction-Fans von der Art, wie ich es bin, den Eintritt zu verwehren:
"Überhaupt vermittelt Star Trek 11 nicht gerade Raumfahrt-Feeling, denn alles scheint irgendwie gleich um die Ecke zu sein."Damit trifft er genau auch meinen Kritikpunkt an den Star Trek und Star Wars Universen. Das Universum selbst spielt keine große Rolle, ist nur eine exotische Bühne, die besonders große Explosionen und Bösewichte mit besonders hässlichen Fratzen erlaubt. Mit Universum und dessen Exploration hat das so viel zu tun, wie die Mittelerde mit dem Schwarzwald. Wer beispielsweise den Foundation-Zyklus oder Der ewige Krieg oder Der Splitter im Auge Gottes gelesen hat, weiß wovon ich rede. Hier starten die Raumschiffe vor dem Eintritt in ein Sonnensystem schon Wochen vorher mit Bremsmanövern und fangen den Gegner auf komplizierten Trajektorien ab - unter Berücksichtigung des Sonnenwinds, weil der Gegner per Sonnensegel reist. Regierungen auf Planeten dienen einem Imperium, das bereits längst zerfallen ist, was aber an der galaktischen Peripherie noch nicht bekannt ist, weil ja Informationen sich nicht schneller als mit Vakuumlichtgeschwindigeit ausbreiten (das war vor der Erfindung von Twitter) und Soldaten kämpfen einen ewigen Krieg: Durch den überlichtschnellen Flug altern sie selbst kaum und erkennen die sich weiter entwickelte Gesellschaft zuhause nicht mehr. Ihre Gegner sind nicht einfach Schauspieler in Gummianzügen mit Kopfproblem und schlechten Zähnen, sondern Wesen, die man nicht verstehen kann, in einer Umgebung, für die der Mensch nicht gemacht ist.
Ich lasse mich da sehr gerne eines besseren belehren und bin für Empfehlungen dankbar, aber aus Hollywood ist mir einzig die Battlestar Galactica Serie bekannt, in der die schiere Größe des Universums wirklich ernst genommen wird. Ich hatte ja schonmal geschrieben Warum BSG besser als ST ist.
Hmm, aber vielleicht sollte ich jetzt doch einfach mal selber Star Trek anschauen. Nein, ich warte auf die DVD. In der Regel sind Kinofilme ja auch noch gekürzt, vielleicht nimmt sich der Director's Cut etwas Zeit für das Universum.
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