Die Milchstraße über dem Schwarzwald


 Wer in der Abenddämmerung steil nach oben in Richtung Zenit schaut, entdeckt mit zunehmender Dunkelheit nach und nach drei besonders helle Sterne. Es handelt sich um die Sterne Vega, Deneb und Altair. Sie bilden das sogenannte Sommerdreieck.

Quer durch das Sommerdreick verläuft das Band der Milchstraße. Das Dreieck hilft bei der Suche nach diesem zarten Band, denn je nach Beobachtungsstandort ist es möglicherweise gar nicht sichtbar. Städtische Lichtverschmutzung, aber auch der Mond können den Himmel zu sehr aufhellen.



Die Aufnahme oben gelang Julian Zoller im Schwarzwald. Hier ist nicht nur der Wald, sondern auch der Himmel recht schwarz, so dass der Anblick der Milchstraße ein echtes Erlebnis ist.

Auf dem Foto von Julian sehen wir allerdings nicht die Milchstraße im Bereich des Zenit, sondern nahe ihrem Zentrum im Sternbild Schütze. Wenn man den Stern Deneb im Sommerdreieck identifiziert hat, kann man mit zunehmender Dunkelheit auch bald das komplette Sternbild Schwan ausmachen, zu dem Deneb gehört. Der Schwan wiederum scheint entlang der Milchstraße zu fliegen. Folgt man seiner Flugrichtung in Richtung Horizont, trifft man auf den Schützen. Das Sternbild Schütze wiederum ist bei guter Horizontsicht recht markant. Es sieht allerdings nicht wie ein Schütze, sondern eher wie eine Teekanne aus.

Für das nächste Bild hat Julian die Sternbilder und ein paar besondere Objekte der Milchstraße auf dem Foto markiert.



Das Band der Milchstraße ist eigentlich die flache Scheibe unserer Heimatgalaxie. Die Scheibe enthält sehr viel Gas- und Staub, aus denen neue Sterne entstehen. Daher ist die Region in diesem Bereich reich an offenen Sternhaufen, aber auch der imposante Kugelhaufen M22 ist zu sehen. Da offene Sternhaufen und Dunkelwolken eine recht große Winkelausdehnung haben, lohnt es sich bereits mit dem Fernglas, den Flug des Schwans in Richtung Schützen zu folgen.

Hier noch ein paar technische Daten zu der Aufnahme:Julian Zoller verwendet die sehr handliche Montierung Star Adventurer mit einer Nikon D5000, AF-S DX NIKKOR 18–105 mm Objektiv. Die Brennweite betrug 50mm, die Belichtungszeit: 90 x 30 Sekunden für die Milchstraße und 1 x 30 Sekunden für den Vordergrund. Die Aufnahmen wurden von der gleichen Position aus aufgenommen aber mittels Photoshop zusammengefügt. Für den Vordergrund wurde der Aufnahmewinkel ein wenig nach unten geschoben, damit der Vordergrund besser zur Geltung kommen kann. Der Ort der Aufnahme liegt in der Nähe von Baden Baden im Schwarzwald.

Ach ja, die Person im Vordergrund ist der Fotograf Julian Zoller.

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