Der Astrofotograf Julian Zoller legte sich auf die Lauer und erstellte diese Zeitrafferaufnahme, bestehend aus 226 Bildern:
Dazu verwendete er eine preiswerte Planetenkamera und ein Newton-Teleskop mit 200 Millimeter Öffnung. Das Teleskop wird dem Asteroiden nur scheinbar nachgeführt. Julian hat einfach einen Ausschnitt des Videos gewählt, so dass der Eindruck entsteht, das Teleskop "verfolgt" den Asteroiden am Himmel. Der Beobachtungsort war Schriesheim bei Heidelberg.
Eigentlich sind solche nahen Begegnungen von Asteroiden mit unserer Erde nicht außergewöhnlich. Der vierfache Abstand Erde-Mond ist auch nicht einmal sonderlich nahe. Auf der Seite spaceweather.com findet man eine ständig aktualisierte Liste von nahen Begegnungen in den den nächsten Tagen. Was 2014 JO25 aber doch interessant macht, ist, dass er zu der Gruppe der Potentially Hazardous Asteroids (PHA) gehört. Diese Asteroiden kommen der Erde nahe (weniger als 0,05 AE, das sind 7,5 Millionen Kilometer) und haben einen Durchmesser von mindestens einhundert Metern. Zum Vergleich: Für den Meteoritenfall von Tscheljabinsk wird ein Asteroid von geschätzten zwanzig Metern verantwortlich gemacht.
Die Astronomen kennen derzeit etwa 1.800 solcher PHAs, von denen allerdings in den nächsten einhundert Jahren keine Gefahr ausgeht.
Nicht nur Julian, auch die NASA hat sich den Asteroiden 2014 JO25 genauer angeschaut. Statt eines 0,2 Meter durchmessenden Newton-Teleskops verwendet die NASA die 70-Meter Schüssel des Radioteleskops in Goldstone, Kalifornien - und während Julian das vom fast schwarzen Asteroiden reflektierte Sonnenlicht sammelt, tasten die NASA-Astronomen in Goldstone den Asteroiden mit Radar ab. So lässt sich der Asteroid vermessen und seine Form ermitteln, wie diese Bilder-Sequenz zeigt:
Credit: NASA/JPL-Caltech/GSSR |
Wir erkennen die bereits von dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerassimenko vertraute Quietscheentenform ("contact binary"): Zwei Körper, die durch eine irgendwie geartete Brücke miteinander verbunden sind. Durch die Rotation des Asteroiden zeigt die Sequenz den Körper von verschiedenen Seiten. Die Rotationsdauer beträgt etwa fünf Stunden.
Die größere der beiden fast kugelförmigen Strukturen hat einen Durchmesser von etwa 600 Metern. Stellt man sich einen so großen Fels vor und schaut sich noch einmal die dynamische Bewegung in dem Video oben an, versteht man, was das Wort Hazardous in PHA bedeutet.
Quelle: Universetoday
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