Juno im Anflug auf Jupiter
Noch zwei Tage und 14 Stunden, dann zündet das Triebwerk der Raumsonde Juno, bremst die Sonde ab und lässt sie so zu einem künstlichen Mond des Jupiters werden. Die NASA hat diesem Termin auf einen Feiertag, den amerikanischen Unabhängigkeitstag, gelegt und so die volle Aufmerksamkeit der Netzgemeinde. Bei uns ist dann schon der 5. Juli, früh am Morgen um 05:18 Uhr MESZ.
Fast fünf Jahre war Juno unterwegs. Nach der Raumsonde Galileo wurde es höchste Zeit, den größten Planeten unseres Sonnensystems wieder eine eigene Forschungssonde zu widmen. Zum Vorgänger Galileo gibt es jedoch gravierende Unterschiede. So ist Juno ist mit Solarzellen bestückt und nicht mit einer Radioisotopenbatterie. Da Jupiter etwa fünfmal so weit von der Sonne entfernt ist, wie unsere Erde, erreicht auch nur 1/25 des Sonnenlichts den Planeten und somit auch die Raumsonde. Dennoch sollen die Solarzellen genügend Energie bereitstellen.
Ein weiterer Unterschied zur Vorgängermission: Die Raumsonde Galileo hatte eine äquatoriale Umlaufbahn um den Gasriesen eingeschlagen und erforschte neben Jupiter auch seine vier großen Monde: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Juno hingegen wird sich ganz dem Planeten Jupiter allein widmen. Dafür schwenkt Juno in einen polaren Orbit ein. Die Raumsonde überfliegt also die beiden Pole des Planeten mit freiem Blick auf Polarlichter.
Die Sonde kommt auf ihrem Orbit Jupiter auch sehr nahe, bis auf 5.000 Kilometer über die Wolkendecke. Dazu muss Juno immerwieder die intensiven Strahlungsgürtel Jupiters durchqueren. Um die intensive Strahlungsbelastung zu überstehen, musste für die Elektronik von Juno eine speziellen Abschirmung aus Titan entwickelt werden. Wie gut die Bordelektronik und die Sensoren von Juno mit dieser extremen Umwelt zurecht kommen werden, ist auch für die Techniker der NASA eine spannende Frage. Es wäre sehr überraschend, wenn Juno auch nur annähernd so lange überleben kann wie Galileo oder wie die immernoch aktive Saturnsonde Cassini. Angesetzt ist die Mission auf zwanzig Monate. Die Erforschung der Magnetosphäre von Jupiter ist andererseits die beste Möglichkeit, Rückschlüsse auf das Innere von Jupiter zu ziehen.
Das Bild oben wurde von Juno am 21. Juni 2016 beim Anflug auf Jupiter aus 10,9 Millionen Kilometer Entfernung aufgenommen. Wir sehen den Gasriesen Jupiter und können zwei seiner charakteristischen dunklen Bänder in der Atmosphäre erkennen. Außerdem zeigt die Aufnahme die vier großen Monde, die zuerst von Galileo Galilei erkannt und im Jahre 1610 beschrieben wurden.
Image Credit: NASA, JPL, Juno Mission
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