Cassini: Von der Ankunft bei Saturn bis zum großen Finale
Dieses Bild vom Ringplaneten Saturn stammt aus dem Jahre 2002. Aufgenommen wurde es von der Raumsonde Cassini bei ihrem Anflug auf das Saturnsystem, das sie im Juli 2004 schließlich erreichte. Die 1997 gestartete Planetensonde Cassini ist zweifellos eine der erfolgreichsten Weltraummissionen aller Zeiten.
Auch bereits 5 Jahre alt, ist das stimmungsvolle Video von Chris Abbas. Es gibt einen ganz guten Eindruck von der Datenflut, die wir Cassini verdanken:
CASSINI MISSION from Chris Abbas on Vimeo.
Auf dem Bild oben sehen wir auch den Saturnmond Titan als kleines Pünktchen über Saturn. Titan ist der einzige Mond im Sonnensystem, der von einer dicken, undurchdringlichen Atmosphäre umgeben ist. Auf ihren Flug zum Saturn hatte Cassini den europäischen Lander Huygens huckepack mitgeschleppt. Huygens wurde eigens entwickelt, um den undurchdringlichen Dunstschleier Titans zu durchbrechen und Bilder von der Oberfläche zu senden.
Unvergesslich ist dieses Video, dass den Abstieg von Huygens am Bremsfallschirm durch die Titanatmosphäre im Januar 2005 zeigt:
Zehn Jahre lang hat Cassini nun ganz alleine ohne Huygens den Saturn, seine Ringe und Monde erforscht. Jetzt ist es an der Zeit, allmählich Abschied von diesem faszinierenden Raumfahrzeug zu nehmen. In einer Grand Finale genannten Abschiedstournee wird Cassini auf einen Kurs gebracht, der das unwiderrufliche Ende der Raumsonde bedeutet.
Der Vorteil bei so einem Finale ist, dass man sich nicht mehr um das Wohlergehen der Sonde kümmern muss. Man kann Stunts riskieren, die man zu Beginn einer Mission nicht wagen würde. Gegen Ende diesen Jahres wird Cassini einen Kurs einschlagen, der die Sonde mehrfach über die Pole Saturns, noch einmal durch die eisigen Geysire des Mondes Enceladus und nahe am äußeren F-Ring vorbei fliegen lässt. Schließlich taucht Cassini zweiundzwanzigmal in den Bereich zwischen der Saturnatmosphäre und dem innersten Ring ein. Dabei wir Cassini das Gravitations- und Magnetfeld Saturns mit bislang nicht gekannter Genauigkeit vermessen können. Das erlaubt den Forschern Rückschlüsse auf den inneren Aufbau des Planeten. Außerdem wir der Teilchendetektor der Sonde Eispartikel registrieren, die vom Magnetfeld Saturns in die Hochatmosphäre gerissen werden. Wir werden dann sicherlich auch spektakuläre Bilder erhalten, die uns die Atmosphäre und Ringe Saturns aus einer sehr geringen Distanz zeigen.
Warum das Ganze? Nach zwanzig Jahren Flugzeit soll die Raumsonde in der Saturnatmosphäre entsorgt werden. So ist sichergestellt, dass sie nicht unkontrolliert im Saturnsystem rumeiert. Das könnte zum Problem für spätere Missionen werden. Außerdem könnte Cassini irgendwann auf Titan oder Enceladus abstürzen und so diese beiden Monde mit irdischen Bakterien kontaminieren, die als blinde Passagiere auf Cassini mitreisen. Wir wissen nicht, ob die Chemie und Geologie dieser beiden komplexen Himmelskörper aus sich heraus etwas unserem irdischen Leben vergleichbaren hervorgebracht hat. Einmal mit irdischen Mikroben verseucht, werden wir es auch nie erfahren.
Dieses Bild zeigt noch einmal die Cassini-Mission auf einen Zeitstrahl:
Quelle: NASA
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