Credit: NASA, ESA, Hubble Heritage Team (STScI/AURA) |
Hubble Sequenz, Credit: Ville Koistinen, Wikipedia |
M 60 erscheint zwar zum Zentrum hin heller, ist sonst aber recht strukturlos: Die Ellipse ist fast kugelförmig und homogen. Es handelt sich bei M 60 um eine riesige Ansammlung alter Sterne und Kugelsternhaufen: 115.000 Lichtjahre im Durchmesser, so hell wie 60 Milliarden Sonnen und im Zentrum vermutlich ein Schwarzes Loch mit vier Milliarden Sonnenmassen.
Die Spiralgalaxie NGC 4647 ist dagegen deutlich strukturiert: Eine flache Scheibe, die wir von oben sehen, durchzogen von dunklen Staubbändern. Sie beherbergt junge Sterne, die sich in Spiralen anordnen und bläulich Leuchten.
Es ist natürlich kein Zufall, dass wir beide Galaxien auf einem einzigen Foto sehen können. Beide gehören zu einer gewaltigen Ansammlung von Galaxien im Sternbild Jungfrau. Dieser, nach dem Sternbild benannte Virgo-Haufen besteht aus circa 2500 Galaxien und ist etwa 62 Millionen Lichtjahre entfernt. Vermutlich steht die Spiralgalaxie NGC 4647 etwas weiter von uns weg, als M 60.
Der amerikanische Astronom Halton Arp (1927-2013) nahm das Paar in seinem Atlas of Peculiar Galaxies als Nummer 116 auf, abgekürzt Arp 116. In diesem Katalog sind wechselwirkende Galaxienpaare aufgelistet. Es ist aber keineswegs klar, ob die beiden Galaxien sich wirklich gegenseitig bemerken, in dem Sinne, dass sie einander nahe genug stehen, um sich zu beeinflussen. Eine Studie aus dem Jahre 2006 kommt allerdings zu dem Schluss, dass die gegenseitige Berührung durch Gezeitenkräfte dieser beiden Galaxien bereits begonnen hat: Arp 116: Interacting System or Chance Alignment? Wir sind also Zeuge einer sanften intergalaktischen Berührung.
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