Keine Frage, das Hubble Space Telescope ist die berühmteste und wahrscheinlich auch beliebteste Entdeckungsmaschine der Astronomie. Was Hubble aber nicht kann, ist, unsere Sonne beobachten. Dafür gibt es ein anderes spezielles Weltraumteleskop, das fast so alterwürdig wie Hubble ist, nämlich SOHO (Solar and Heliospheric Observatory).
Seit 1995 beobachtet SOHO unser Zentralgestirn. Berühmt sind vor allem seine Aufnahmen der äußersten Bereiche der Sonne, der Korona. Dieses extrem heiße Plasma ist ständig in Bewegung: Der Sonnenwind ist ein stetiger Strom geladener Teilchen, der zuweilen von heftigen koronalen Massenauswürfen in den Schatten gestellt wird.
Das koronale Plasma ist zwar heiß, aber nicht sonderlich dicht. Daher wir es von der Photosphäre der Sonne überstrahlt und zeigt sich uns nur während einer totalen Sonnenfinsternis. Das Sonnenteleskop SOHO ist mit einem Koronografen ausgestattet. Dieses spezielle Instrument blendet die helle Photosphäre ab und zeigt uns die weit ins Weltall hinausreichende Korona. Mit diesen Aufnahmen beginnt das Jubiläumsvideo unten. Der weiße Kreis in der abgedeckten Scheibe steht symbolisch für den durch die Photosphäre gegebenen Sonnendurchmesser. Wir sehen Planeten und Sterne an der Sonne vorüberziehen, heftige Ausbrüche geladener Teilchen, die den Detektor vernebeln wie ein Schneegestöber und eine Klasse von Kometen, die sich in den Aufnahmen von SOHO verraten: Sungrazer.
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