Wie jede Spiralgalaxie bildet auch dieses Exemplar vom Typ Sc eine flache Scheibe. Sehen wir die Scheibe solch einer Galaxie von der Seite, können wir die Spiralstruktur nicht erkennen. Bei der Feuerradgalaxie M 101 haben wir jedoch Glück Wir sehen die 184.000 Lichtjahre durchmessende Scheibe sozusagen von oben und erkennen wunderbar die Struktur der Galaxie mit Kern und Spiralarmen.
Die circa 22 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie ist der Namensgeber einer ganzen Gruppe von Galaxien, die M101-Gruppe. Wie unsere eigene Lokale Gruppe gehört auch diese Ansammlung von Galaxien zum Virgo-Superhaufen. Die Begleitgalaxien von M 101 haben eigene Bezeichnungen im berühmten Katalog der nebelartigen Objekte (New General Catalogue, NGC), zum Beispiel die Spiralgalaxie NGC 5204.
Die gravitative Wirkung ihrer Begleiter führt in der Feuerradgalaxie zu einer hohen Sternentstehungsrate. Diese macht sich in Sternentstehungsgebieten bemerkbar, die im roten Licht des ionisierten Wasserstoffs erstrahlen (daher auch HII-Regionen genannt) und der Galaxie ihren Namen gaben. Im Teleskop erscheinen die riesigen Sternentstehungsgebiete wie kleine Knötchen, die sich deutlich von den Spiralarmen abheben. Diese Strukturen tragen eigene NGC-Nummern. Das Bild zeigt drei Beispiele:
Das Sternentstehungsgebiet NGC 5471 sieht aus wie ein einzelner Stern. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Ansammlung gewaltiger Molekülwolken (GMC), die es zusammen auf einige Million Sonnenmassen bringen. In unserer Milchstraße gibt es keine HII-Region dieser Größe.
Die Galaxie M 101 und ihre Begleiter befinden sich im Sternbild Ursa Major (Großer Bär) oberhalb der Deichsel des Großen Wagens:
„Ursa Major IAU“ von IAU and Sky & Telescope magazine (Roger Sinnott & Rick Fienberg) - http://www.iau.org/public/themes/constellations/#uma. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons.
Factsheet:
- Sternbild: Ursa Major (Großer Bär)
- Typ: Spiralgalaxie Sc
- Entfernung: 20 bis 25 Million Lichtjahre
- Winkelausdehnung: 28,8' x 26,9'
- Scheinbare Helligkeit: 7,5 mag
Literatur:
- Concise Catalog of Deep-Sky Objects
- Ronald Stoyan, Atlas der Messier-Objekte, Oculum-Verlag
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