Diese jungen Sterne sind relativ hell und die Haufen sind so ausgedehnt, dass man sie gut im Fernglas sehen kann. Mal vermag man sie schon im Fernglas in einzelne Sterne aufzulösen, mal erscheint der Haufen als nebliger Fleck und erst das Teleskop zeigt seine wahre Natur.
Hier ist eine Serie von Aufnahmen, die ich am 23.02.2014 gemacht habe und zwar mit relativ einfachen Mitteln: Eine ganz normale Spiegelreflexkamera (Canon EOS 500D) an einem 120/900 Refraktor auf einer HEQ-5-Montierung - eine Minute belichten, keine Bildbearbeitung, fertig.
Man kann schönere Bilder machen, aber diese Serie zeigt vor allem die Vielfalt der offenen Sternhaufen aus jungen Sternen, denn die Aufnahmen wurden alle unter identischen Bedingungen gemacht. Die Bilder sind mit circa 100 Winkelminuten auch alle gleich groß.
M37 ist der dritte in der Kette im Fuhrmann. Er ist mit 4500 Lichtjahren noch ein bisschen weiter entfernt als die beiden anderen. Trümpler vergibt eine I1r in seinem Klassifikationsschema: Starke Konzentration vieler gleich heller Sterne. Im Okular ist der Anblick von M37 ziemlich reizvoll. Die Sterne sind einzeln auflösbar, wobei der Haufen das Gesichtsfeld füllt. Das sieht aus wie Goldstaub.
Trümpler beschreibt M35 als III3r: Es gibt keine merkliche Konzentration der Sterne. Einige helle Sterne heben sich von vielen schwachen ab und auch dieser Haufen ist reich an Sternen.
M35 scheint von unten nach oben eine gebogene Sternkette zu durchziehen, an deren oberen Ende ein orangefarbener Stern steht. Dieser Stern bildet mit dem darunterliegenden Stern geringerer Helligkeit ein Doppelsternsystem. Doppelsterne sind alles andere als selten, die meisten Sterne haben einen oder mehrere Partner. Während sich Offene Sternhaufen allmählich auflösen, indem einzelne Sterne sich aus dem Haufen entfernen, bleiben Doppel- und Mehrfachsternsystem über ihre ganze Entwicklungszeit zusammen. Das hier mit 33 Winkelsekunden recht weit stehende Doppelsternsystem wird als ADS 4744 klassifiziert, falls jemand mehr darüber lesen will.
Zum Abschluss dieser kleinen Serie sei hier noch ein Schnappschuss von M45, den Plejaden, gezeigt. Wie man an der großräumigen Verteilung der Sterne schon erahnen kann, steht M45 uns viel näher als die anderen Haufen, nämlich lediglich in 450 Lichtjahren Entfernung. Der bläuliche Saum um die Sterne stammt von einer Dunkelwolke, die das blaue Licht der Sterne reflektiert. Mit fortgeschritteneren Aufnahmetechniken kann man diese natürlich viel schöner herausarbeiten.
Die Plejaden sind ein sehr auffälliges Objekt, aber auch die anderen Sternhaufen der Wintermilchstraße sind für kleine Teleskope und vor allem auch Ferngläser lohnende Ziele. Gerade im großen Gesichtsfeld der Ferngläser heben sich diese Sternverdichtungen von ihrer Umgebung reizvoll ab. Wie man die Objekte konkret findet zeigen zum Beispiel Bernd Koch und Stefan Korth in dem Buch Die Messier-Objekte aus dem Kosmos-Verlag.
Hier noch ein Surftipp zu Sternhaufen und der Sache mit Trümpler
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