Neben der Helligkeit ist die Regel "Sterne funkeln, Planeten nicht" ein einfaches Kriterium dafür, ob es sich bei einem leuchtenden Objekt am Himmel wirklich um einen Stern handelt oder nicht.
Wenn das Licht der Sterne die Erdatmosphäre durchquert, wandert es unweigerlich durch Bereiche unterschiedlicher Dichten. An jeder Grenzfläche solch einer Blase wird der Lichtstrahl etwas gebrochen. Da der Brechnungsindex von der Wellenlänge des Lichtes abhängt, werden bestimmte Farben aus dem Sternlicht aus unsere Blickrichtung weggebrochen. Der Stern ändert somit ständig seine Farbe - er funkelt. Besonders dramatisch ist das, wenn der Stern hell ist und tief steht. Letzteres bewirkt, dass das Licht eine weite Strecke durch die Atmosphäre durchlaufen muss, bis es in unser Auge gelangt und sich dadurch viele Brechnungseffekte ergeben können. Daher funkelt der Stern Sirius so wunderbar. Er steht in unseren Breiten immer tief und ist zugleich der hellste Stern überhaupt.
Sterne erscheinen praktisch punktförmig, da sie sehr weit entfernt sind. Anders ist das bei Planeten. Ihre Winkelausdehnung ist deutlich größer. Die mit bloßem Auge sichtbaren Planeten zeigen schon im kleinen Teleskop deutliche Planetenscheibchen. Die planetare Winkelausdehnung überschreitet die Winkelausdehnung der Blasen unterschiedlicher Dichte in unserer Atmosphäre. Daher gleicht sich der Brechungseffekt aus. Wenn also zum Beispiel das Licht vom linken Teil des Planetenscheibchens aus unserer Sehrichtung gebrochen wird, erreicht uns das Licht vom rechten Planetenrand noch ungehindert - der Planet funkelt daher nicht.
Sehr schön visualisiert hat das die ungarische Fotografin Monika Landy-Gyebnar. Sie fotografiert Sterne und Planeten über mehrer Sekunden Belichtungszeit und tritt einfach mal kräftig gegen das Stativ. Auf diese Art entsteht eine Spur:
Der Stern Antares im Sternbild Skorpion gelegen, erzeugte die obige Spur, die in allen Regenbogenfarben leuchtet. Der Planet Mars hingegen bleibt einfarbig und zeigt seine Ockerfarbe (richtig kriegerisch rot sieht er eigentlich nur bei Auf- oder Untergang aus).
Dass die Fotografin ausgerechnet Antares gewählt hat, ist sicherlich kein Zufall. Der Kriegsgott Mars ist die römische Variante des griechischen Gottes Ares. Der Name des Sterns Antares nimmt wohl Bezug auf die Verwechslungsgefahr der beiden, denn auch der helle Antares steht in der Nähe der Ekliptik und ist rötlich. Wer sich also nicht sicher ist, ob er Antares oder Mars sieht, achte auf das funkeln oder trete im Zweifelsfall einfach mal gegen das Stativ.
Quelle: spaceweather.com
Keine Regel ohne Ausnahme: Wenn der Mars und der Merkur einen bestimmten Winkeldurchmesser von ein paar Bogensekunden unterschreiten, funkeln sie auch wie ein Stern.
AntwortenLöschenawwwww.
AntwortenLöschenTrotzdem werde ich nicht gegen das Stativ treten. O.o