Erstellt mit Stellarium |
So richtig gut kommt das natürlich erst, wenn man mit dem Teleskop und einer Kamera Licht sammelt, so wie es hier der Astrofotograf Wolfgang Barth von seinem dunklen Beobachtungsplatz im Südschwarzwald getan hat.
Aufnahme: Wolfgang Barth |
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Von Alnitak aus nach rechts unten verlaufend, sehen wir ein dickes Staubband, dass das Licht einer rötlichen Region abblockt. Das Licht von 656,3 Nanometer Wellenlänge solch einer HII-Region (sprich "H 2 Region") entsteht durch Wasserstoffgas, das durch die UV-Strahlung heißer junger Sterne zum leuchten angeregt wird. Dabei wird der Wasserstoff ionisiert. Bei der Rekombination von Protonen und Elektronen tritt unter anderem diese kräftige rote Spektrallinie auf. Eine markante Struktur schiebt sich vom Staubband in diese HII-Region hinein. Aufgrund ihrer Form wird sie Pferdekopfnebel genannt.
In der Mitte des Bildes, sozusagen vor den Vorderfüßen des Pferdes, leuchtet ein weiteres blaues Objekt. Dies ist aber kein weiterer Stern wie Alnitak, sondern ein Reflexionsnebel mit der Bezeichnung NGC 2023. Anders als HII-Regionen leuchten Reflexionsnebel nicht aus sich heraus, sondern streuen das Licht naher Sterne. Da Sterne in staubreichen Gebieten meist jung und heiß sind, ist auch deren gestreutes Licht bläulich, wie man an NGC 2023 erkennen kann. Reflexionsnebel erscheinen sogar noch blauer, da die interstellaren Staubkörner aufgrund ihrer Größe bevorzugt blaues Licht streuen - ein ähnliches Phänomen, wie bei unserer Erdatmosphäre.
Links (besser östlich) von Alnitak sehen wir den spektakulären Flammennebel NGC 2024. Er besteht sowohl aus einem Emissionsnebel, also aus selbstleuchtendem Gas, wie bei einer HII-Region, als auch aus einem Reflexionsnebel. Dunkle Staubfilamente blockieren teilweise das Licht, so dass der Eindruck von Flammen entsteht. Man kann sich vorstellen, dass es sehr schwierig ist, so einen filigranen Nebel im Teleskop zu sehen, denn der leuchtkräftiger Stern Alnitak in der Nachbarschaft stört doch sehr.
Der Himmelsjäger Orion ist also mehr als eine markante Sternfigur. In ihm verbirgt sich ein große Struktur aus Gas- und Staubwolken, von denen wir nur einen Teil sehen. Diese sichtbaren Objekte kennen wir als Pferdekopfnebel, Flammennebel, Orionnebel oder Barnard's Loop, um mal eine Auswahl zu nennen.
Den berühmten Orionnebel konnte Julian Zoller von der Volkssternwarte Schriesheim letzte Nacht durch eine kurze Wolkenlücke aufnehmen. Nur ein paar Minuten Zeit lies ihn hierfür das miese Wetter.
Die Lage des Orionnebels am Himmel erkennt man in dem vergrößerten Ausschnitt des Sternbilds Orion oben. Hinter dem difusen Fleck am "Schwertgehänge" des Himmelsjägers im unteren Drittel der Abbildung verbirgt sich dieser Gas- und Staubkomplex. Es handelt sich dabei um eine Geburtsstätte neuer Sterne und Planeten.
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