Wurmlöcher und Warpantrieb machen es möglich, die USS Enterprise macht sich mal eben auf in den gegenüberliegenden Quadranten unserer Milchstraße um dort - wie es so schön heißt - die unendlichen Weiten zu erforschen. Und wenn man nun stattdessen aus der Milchstraße herausfliegen würde? Weit weg genug, damit man sie von außen betrachten könnte. Was genau würden wir dann eigentlich sehen?
Wir wissen viel weniger über unsere direkte kosmische Nachbarschaft als man meinen könnte. Im sichtbaren Licht schränken uns interstellare Staubwolken den Blick sogar soweit ein, daß wir gerade mal bis zu den nächsten benachbarten Spiralarmen vordringen. Um ins Zentrum der Milchstraße zu schauen, müssen wir per Infrarotstrahlung den Staub links liegen lassen. Radioteleskope zeigen uns, wo die großen Gaswolken in den anderen Spiralarmen der Milchstraße sind und enthüllen uns so ein wenig von ihrer Struktur.
Trotzdem kam erst vor wenigen Jahren die Vorstellung auf, daß unsere Milchstraße vermutlich keine einfache Spiralgalaxie ist, sondern wohl eine Balkenspirale. Ganz sicher ist man sich da aber bis heute nicht, denn wir haben ja nunmal keinen Warpantrieb, der uns über die Milchstraßenebene fliegen kann.
Und wie würde sie nun aussehen, die Milchstraße? Vielleicht in etwa so wie NGC 4945, eine Balkenspirale mit ausgeprägten Spiralarmen und Sternentstehungsregionen in 13 Millionen Lichtjahren Entfernung, die es im Sternbild Centaur zu sehen gibt. Im Gegensatz zu unserer Milchstraße geht es in NGC 4945 aber wohl etwas aktiver zu. Im Zentrum der Galaxie steckt wie in der Milchstraße ein supermassives Schwarzes Loch, das aber offenbar fleißig dabei ist, Materie zu akkretieren. Dadurch wird die Galaxie zu einer Seyfert-Galaxie mit einem Aktiven Galaktischen Kern.
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