Los Angeles ist ein gefährliches Pflaster. Aber nicht nur der Großstadtdschungel hat seine dunklen Seiten, auch die Natur hat die Stadt im Süden Kaliforniens auf dem Kieker: Zum einen liegt das Stadtgebiet von L.A. auf zwei geologischen Verwerfungen, die Erdbebengefahr ist dadurch immens. Katastrophenszenarien prognostizieren innerhalb der nächsten Jahrzehnte stärkere Beben die trotz strenger Bauvorschriften für erdbebensichere Gebäude große Schäden anrichten würden und viele Todesopfer fordern könnten.
Gefahr Nummer zwei liegt in der Trockenheit der Region. Eigentlich in jedem Sommer wird dieser Teil Kaliforniens zu einer durch großflächige Waldbrände bedrohten Gegend, das trifft dann insbesondere die Vororte in den Bergen im die Stadt. Einer dieser Vororte ist das hübsche Pasadena am Fuße der San Gabriel Mountains. Hier sind das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA und das California Institute of Technology (Caltech) beheimatet. Über ihnen auf dem Berg liegt das über 100 Jahre alte Mount Wilson Observatorium, gegründet 1904 von George Ellery Hale. Noch aus dem Tal kann man die beiden Türme der Sonnenteleskope auf dem Bergkamm erkennen. Berühmt ist die Sternwarte aber für das 1.54m Hale-Teleskop, das größte Teleskop der Welt durch das noch regulär mit bloßem Auge am Okular beobachtet werden kann (man kann es mieten - für stolze 1200$ die Nacht) und das 2.54m Hooker-Teleskop, neben dem noch heute ein alter Holzstuhl steht, auf dem Edwin Hubble angeblich gesessen hat als er die Beobachtungen zur Bestimmung der Expansion des Universums gemacht hat.
Jetzt bedrohen die Waldbrände das historische Observatorium, an dem aber auch noch fleißig wissenschaftlich geforscht wird - nicht nur mit dem Hooker-Teleskop, auch das Interferometer CHARA ist auf dem Mount Wilson angesiedelt. In den letzten Tagen schon konnte man mit bangem Blick über die Webcam auf dem Turm des 100-feet Sonnenteleskops verfolgen wie sich das Feuer bis auf wenige Meilen an das Observatorium annäherte - wenn die Kamera denn mal funktionierte. Inzwischen hat man auch den Liveticker und die Webseiten sicherheitshalber auf einen Server verlagert, der nicht mehr auf dem Berg ist. Derzeit scheint die akute Gefahr erstmal abgewendet zu sein, aber drücken wir den fleißigen Feuerwehrleuten vor Ort besser noch mal alle die Daumen!
Hoffentlich verlagern sie nicht nur die Webseiten auf einen sicheren Server, sondern retten auch den Stuhl von Edwin Hubble!
AntwortenLöschenAlso laut Gale Gant, der mich vor drei Jahren dort oben rumgeführt hat, ist der Stuhl sowieso ein Fake. Es gibt zwar Bilder, die Hubble auf einem solchen Stuhl zeigen, aber von der Sorte Stuhl hatte man damals nicht nur einen sondern gleich einen ganzen Haufen, so daß man gar nicht sagen kann, welcher von denen is den nun gewesen ist. Und irgendeinen davon hat man dann viel später ausgeguckt und dort dekorativ in der Kuppel aufgestellt.
AntwortenLöschenLaut Phil Plait brennt es derzeit nur wenige Meter entfernt von den Kuppeln. Es handelt sich dabei wohl aber um ein gezielt gelegtes, kontrolliertes Feuer, das dem eigentlichen Waldbrand die Nahrung entziehen soll.
AntwortenLöschenDrücken wir die Daumen, dass es dem Mt. Wilson nicht so geht, wie seinerzeit dem Mt. Stromlo in Australien ...!
AntwortenLöschenOkay, wenn der Stuhl eh nur ein Fake ist, reicht es ja, wenn sie irgendeinen von der Sorte retten. Sorry, ich bin sarkastisch. Es wäre echt bitter, wenn das Observatorium Schaden nimmt! Vielleicht habe ich ja mal $1200 übrig und weiß nicht wohin damit ;-)
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