Er ist voller Sterne: Der Herkuleshaufen

Dieses Bild zeigt den Herkuleshaufen M 13 (NGC 6205) in einer gerade gemachten Aufnahme mit dem ferngesteuerten Teleskop von slooh.com auf den Kanarischen Inseln. Bei M 13 handelt es sich um einen Kugelsternhaufen der eher größeren Sorte. Diese Art von Sternhaufen stellen eine beträchtliche Ansammlung von Sternen dar: In einem Raumgebiet von gerade mal 160 Lichtjahren Durchmesser tummeln sich über eine Million Sterne. Man schätzt die Gesamtmasse des Sternhaufens auf 600000 Sonnenmassen. Anders als bei den relativ massearmen offenen Sternhaufen, sind die Sterne in Kugelsternhaufen stark gravitativ gebunden. Diese Haufen lösen sich nicht auf, stattdessen nimmt die Dichte der Sterne zum Zentrum hin zu, wie dieses Bild erahnen lässt.

Der Herkuleshaufen befindet sich in knapp 26000 Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich dabei also um ein Objekt, das noch zu unserer Galaxie gehört, sonst könnte man auch nicht mit diesem relativ kleinen Teleskop einzelne Sterne unterscheiden. Kugelsternhaufen befinden sich aber meist außerhalb der galaktischen Ebene. Sie umkreisen den Zentralbereich unserer Galaxie (Bulge) wie Elektronen einen Atomkern in einem simplen Atommodell. Für einen Umlauf um das Galaktische Zentrum benötigt M 13 circa 500 Million Jahre.

Als Objekt 6. Größe sollte M 13 eigentlich mit bloßem Auge sichtbar sein, aber die Durchsicht des Himmels in unserer Gegend erlaubt dies wohl nicht. Ansonsten tut es aber auch ein Fernglas. Wie der Name vemuten lässt, findet sich der Sternhaufen im Sternbild Herkules, direkt am Rand des Körpers des Helden. Dieses Objekt ist recht leicht zu finden, das sollte jeder mal selber ausprobieren - ganz ohne Roboterteleskop!


Literaturtipp: Atlas der Messier-Objekte

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