Trotzdem sind die vier verbliebenen Galaxien (zu denen auch noch ein paar kleine Begleitgalaxien gehören) aber eigentlich viel interessanter. Die vier interagieren miteinander und kollidieren dabei immer mal wieder, wie man es an der unförmigen Gestalt besonders der Spiralarme von NGC 7319 klar feststellen kann. Derzeit rauscht die Spiralgalaxie NGC 7318b in vollem Tempo durch den Kernbereich des kleinen Galaxienhaufens, wo sich auch die elliptische Galaxie NGC 7318a aufhält.
Stephans Quintett aufgenommen mit dem CFHT, überlagert ist das Röntgenbild des Chandra-Satelliten ist türkis. Image
Ein Röntgenteleskop wie der Chandra-Satellit der NASA eignet sich hervorragend, um den Spuren dieser kosmischen Kollision nachzugehen: Die Chandra-Aufnahme zeigt eine Schockfront aus aufgeheiztem Gas, die NGC 7318b vor sich her schiebt. Weitere Röntgenemission wird durch Supernovaexplosionen verursacht - massereiche junge Sterne deren Entstehung durch die Kollisionen überhaupt erst angeregt wurde hauchen ihr Leben aus. Mit dem europäischenRöntgensatelliten XMM-Newton hat man außerdem eine diffuse Hülle heißen Gases um die gesamte Vierergruppe gefunden, die vermutlich von früheren Kollisionen herrührt, Gas, daß aus den Galaxien herausgerissen wurde.
Stephans Quintett schon 1876 im Sternbild Pegasus als erste derart heftig wechselwirkende kompakte Galaxiengruppe entdeckt. Wer dem mal mit seinem Teleskop nachspüren möchte: Die Saison beginnt gerade wieder. Stephans Quintett ist allerdings kein Objekt für kleine Geräte, erst ab 8" Öffnung geht es los...
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