Countdown läuft und der Basketball ist gut verstaut

Sieht gut aus bis jetzt. Im Moment steht der Countdown für die Mission STS-125 bei genau drei Stunden. Die Astronauten werden derzeit an ihren Sitzen befestigt. Das Wetter ist ausgezeichnet und auch sonst spricht nichts für eine Verzögerung. Das Space Shuttle Atlantis steht bereit für den Flug zum Weltraumteleskop Hubble.

Man kann dies alles auf NASA-TV verfolgen. Ich schlage hier aber eine Alternative vor: http://www.spacevidcast.com/

Denn:
  1. Es ist ein Videoblog von Space-Enthusiasten und das soll man ja unterstützen.
  2. Es ist aufregender, denn anders als bei NASA-TV geht bei spacevidcast auch mal was schief.
  3. Es ist wie Public-Viewing: Man kann nebenher chatten.
Wer sich die Zeit bis zum Start vertreiben will, kann ja diese nette Geschichte lesen: Astronaut takes Hubble basketball globetrotting Hier geht es um einen Basketball, nein, DEN Basketball, nämlich DEN Basketball, den Edwin Hubble im Jahre 1909 für die University of Chicago gegen die Indiana University dotzte (sagt man dotzen?) und das auch noch erfolgreich. Edwin Hubble war ein sportlicher Astronom, an den man sich offensichtlich nicht nur wegen seiner Leistungen in der Astronomie in Chicago gerne erinnert.

Der Weltraumveteran John Grunsfeld gehört zu den Astronauten, die sich heute zum Weltraumteleskop Hubble aufmachen. Ihn verbindet mit Edwin Hubble, dass er ebenfalls an der University of Chicago studierte. Für den Flug STS-125 wollte er nun DEN Basketball mitnehmen, doch dies stellte sich schwieriger heraus, als erwartet: DER Basketball hat nämlich gar kein Ventil!
"It’s a cosmic mystery as to how the ball was filled, and now for me how to drain it,"
so Grunsfeld. Er hatte sich die Erlaubnis der Universität geholt, den Ball mit einem Messer zu öffnen:
"To my astonishment, I discovered that there is no bladder, and no pressurized air. The basketball was filled with an organic fiber packing."
Den gewaltsam geplätteten Ball will er im Weltall wieder reparieren, um dann zwischen den Außenbordeinsätzen mit den Kollegen ein bißchen Space-Basketball zu spielen. Übrigens ist das nicht die erste Hubble Devotionalie, die Grunsfeld ins All befördert, so war auch schon das Okular von Hubbles Teleskop im All. Ein bißchen erinnert das ja schon an den Devotionalienhandel im Mittelalter. Gut, dass es kein Leichentuch von Edwin Hubble gibt, oder doch?

Soweit der unterhaltsame Teil am Rande. Jetzt heißt es aber erstmal: Daumen drücken!

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